Dr. Lisa-Marie Kern erhält den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung
Dr. Lisa-Marie Kern (29), aktuell Postdoktorandin am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, wurde am 10. Oktober 2024 mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung in der Kategorie Physik ausgezeichnet. Gemeinsam mit sechs weiteren Preisträger*innen wird sie für ihre herausragenden Fähigkeiten bei der Vermittlung komplexer naturwissenschaftlicher Zusammenhänge geehrt. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Um die Auszeichnung hat sich die Nachwuchswissenschaftlerin mit einem Artikel beworben, in dem sie den spezialisierten Inhalt ihrer Doktorarbeit in verständlichen Worten erklärt, sodass auch Personen, die kein Physikstudium abgeschlossen haben, verstehen können, woran sie gearbeitet hat.
In ihrer Arbeit mit dem Titel „Controlled Manipulation of Magnetic Skyrmions: Generation, Motion and Dynamics" untersuchte sie die kontrollierte Erzeugung und Manipulation von strom- und laserinduzierten magnetischen Wirbeln, sogenannten Skyrmionen. Dr. Kern betreibt Grundlagenforschung, auf deren Basis später beispielsweise Festplatten für Computer entwickelt werden könnten.
Wissenschaftskommunikation hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, findet Kern. „Forschung in die Gesellschaft hinein zu vermitteln, heißt, niemanden auszuschließen und sich nicht im ‚Elfenbeinturm' zu verkriechen. Es erleichtert unter anderem, wissenschaftlichen Nachwuchs zu finden. Außerdem sollten wir die Tatsache nicht unterschätzen, dass die Menschen ein Recht darauf haben, zu erfahren, wofür ihre Steuergelder verwendet werden. Auch das ist Partizipation."
Der KlarText-Preis ist bereits der dritte Preis, mit dem die junge Physikerin ausgezeichnet wird. 2023 erhielt sie den Carl-Ramsauer-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin und im Frühjahr 2024 den Dissertationspreis der Sektion Kondensierte Materie (SKM) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft - beide Preise bezogen sich auf ihre außergewöhnlich gute Dissertation.
Ihr Doktorvater, Prof. Dr. Stefan Eisebitt, Direktor am Max-Born-Institut und Vorstandssprecher des Forschungsverbunds Berlin e. V. ist stolz auf seine ehemalige Doktorandin. „Lisa-Marie Kern ist eine exzellente Wissenschaftlerin, die auch bei der Arbeit an den jeweils anstehenden Problemen nie das große Ganze aus den Augen verliert. Dies hat sich in der Stringenz gezeigt, mit der sie ihre Forschung in ihrer Promotionszeit vorangetrieben hat und schlägt sich eben auch in der klaren Art und Weise nieder, mit der sie die komplexen Zusammenhänge, an denen sie arbeitet, in eine breitere Öffentlichkeit kommuniziert." Der Forschungsverbund legt großen Wert auf die Förderung weiblicher Nachwuchswissenschaftlerinnen in den Naturwissenschaften.
Die Klaus Tschira Stiftung, die den KlarText-Preis verleiht, wurde 1995 durch den Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira ins Leben gerufen. Die Stiftung engagiert sich in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik für Wissenschaftskommunikation, Bildung und Forschung. Der KlarText-Preis wird seit 2002 jährlich verliehen.